Bundespräsident Steinmeier würdigt Wolfgang Huber als moralische Instanz

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Wolfgang Huber anlässlich seines 80. Geburtstags als großen Intellektuellen, Prediger und Redner gewürdigt.

"Ihre öffentlichen Einsprüche und Wortmeldungen ließen immer aufhören", sagte Steinmeier bei einem Festakt am 26. August 2022 in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin. Steinmeier verwies auf öffentlich umstrittene Themen wie Sterbehilfe. Huber habe immer "mit der Autorität des guten Arguments" gesprochen. Das habe den Theologen zu einer wirklichen und wahrnehmbaren moralischen Instanz werden lassen.

In seiner Ansprache sagte der Bundespräsident, es schmerze, dass heute immer mehr Menschen von der Kirche Abschied nehmen. Dadurch gehe vielleicht für immer etwas verloren, "was man morgen nicht einfach neu erfinden kann", sagte Steinmeier, der selbst der evangelischen Kirche angehört und Huber als persönlichen Freund bezeichnete.

Es braucht überzeugende Männer und Frauen in der Kirche

In solch einer Situation helfe nur gründliche und rücksichtslose Aufklärung, sagte Steinmeier und verwies auf das Thema sexualisierte Gewalt. Erkenntnis und Veränderungsbereitschaft allein würden aber nicht reichen. Vor allen Dingen brauche es überzeugende Frauen und Männer in der Kirche, die für sich selbst und andere da sind, sagte Steinmeier.

Kurschus: Ein öffentlicher Theologe im Wortsinn

Die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus sagte bei dem Festakt, Wolfgang Huber sei ein „öffentlicher Theologe“ im Wortsinn dieser Bezeichnung: „Ein Theologe eben, der seine Theologie öffentlich erkennbar lebt und in die Fragen der Welt einträgt. Ein Mensch, der so von Theologie und Glaube spricht, dass es eine breite Öffentlichkeit erreicht und angeht. Du kannst nicht nur Professor, Du kannst auch Bildzeitung. Und der interreligiöse Dialog ist Dir nicht weniger wichtig als die missionarische Sendung der Kirche. Nie hast Du ein Hehl daraus gemacht: Grundfragen von Religion und Theologie gehören nicht in private Hinterzimmer, sondern mitten hinein ins öffentliche Leben.“

Die Rede des Bundespräsidenten im Wortlaut

Das Grußwort der EKD-Ratsvorsitzenden als PDF

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