Kirchen könnten sich deutlicher zur Digitalisierung positionieren
Auch bei der theologischen Durchdringung des digitalen Wandels kann noch mehr geschehen.
Die Digitalisierung ist ein wichtiger Bestandteil jedes menschlichen Lebens geworden, sagte Wolfgang Huber in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Daher müsse sie auch in den Grundvollzügen kirchlichen Lebens, etwa bei der Bildungsarbeit oder der Seelsorge, berücksichtigt werden. Auch bei der theologischen Durchdringung entsprechender Themen könne noch mehr geschehen, so Huber, dessen neuestes Buch «Menschen, Götter und Maschinen. Eine Ethik der Digitalisierung» soeben erschienen ist.
Zugleich hätten auch die Kirchen während der Corona-Pandemie einen digitalen Schub erfahren, der nicht wieder rückgängig gemacht werden kann oder soll, sagte der Theologe, der von 2003 bis 2009 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland war. In vielerlei Hinsicht sei die Welt nicht mehr so, wie sie vor der Pandemie gewesen sei. Unter anderem brauche es digitale Bildung, betonte Huber: «Sie erschöpft sich nicht darin, technische Fertigkeiten zu vermitteln. Es geht auch darum, verantwortlich mit diesen Möglichkeiten umzugehen – schlicht gesagt darum, Geräte nicht nur an-, sondern auch auszustellen.
(KNA, 14. Juli 2022)